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stadtbad Dornbirn, Architektur - Eingang
stadtbad Dornbirn, Architektur - Eingang, © Dornbirner Sport- & Freizeitbetriebe GmbH
stadtbad Dornbirn, Architektur - Eingang
stadtbad Dornbirn, Architektur - Eingang, © Dornbirner Sport- & Freizeitbetriebe GmbH

Architektur

Architektur

Die Erweiterung des neuen stadtbad orientierte sich an der Struktur des bestehenden Hallenbades, der villenartigen Bebauung sowie der parkähnlichen Gartenanlagen. Der Charakter eines städtischen Schwimmbades wurde beibehalten. Die Fläche und das Angebot des alten Hallenbades wurden Richtung Süden und Norden verdoppelt und das Angebot wesentlich erweitert. Störende Einbauten wurden entfernt, Struktur und Ausdruck des Gebäudes blieben erhalten.

Architektur

Die bestehende Schwimmhalle mit Mehrzweck- und Nichtschwimmerbecken wurde um einen neuen Hallenteil mit Sportbecken und Eltern-Kind-Bereich erweitert. Die charakteristische ansteigende Dachform des Bestandes wurde beibehalten. Der neue Hallenteil wurde als flacher Baukörper neben die bestehende Schwimmhalle gestellt. Eine Galeriezone als Ruhebereich und Zuschauertribüne dient als verbindendes Element zwischen Alt und Neu. Beide Hallenbereiche wurden in einer transparenten Großform zusammengefasst und durch die Galeriezone räumlich gegliedert.

Die konstruktiven Elemente der Schwimmhalle sind weiß gestrichen, eingefügte Raumkörper und Möblierungen als leichte Rauminterventionen in schwarz gehalten. Ein einheitlicher fugenloser Bodenbelag aus geschliffenem Asphalt fasst alle Bereiche des Bades zusammen. Das Schwimmen im Park, das Schwimmen in der Stadt wird räumlich sowie durch gezielten Materialeinsatz thematisiert. Transparenz als architektonisches Thema der Schwimmhalle wurde konsequent umgesetzt.

Ein völlig geschlossener schwarzer Raumkörper überragt die neue Schwimmhalle und beinhaltet von außen unsichtbar ein geometrisches Gangsystem zur Vertikalerschließung sowie ein organisch geschwungenes Röhrensystem für die Rutsche. Multimediale Effekte unterstützen die jeweiligen Bereiche optisch und akustisch.

stadtbad Dornbirn, Umkleide - Architektur
stadtbad Dornbirn, Umkleide - Architektur, © Dornbirner Sport- & Freizeitbetriebe GmbH / Adolf Bereuter

Die bestehende Servicezone mit Umkleiden und Sanitäreinrichtungen wurde generalsaniert und um einen Bistrobereich mit Gastgarten erweitert.

Parallel zur Servicezone wurde eine neue Saunazone organisiert. Der nach außen völlig geschlossene Gebäudeteil bewahrt die Intimität der Benutzer. Die zellenartige Raumstruktur wird durch fünf farbige Lichthöfe rhythmisiert und belichtet. Verschiedene Themengebiete in den einzelnen Raumzellen schaffen Bereiche mit unterschiedlichen Temperaturen, Farben und Düften.

Der Materialeinsatz von unbehandeltem Holz bildet eine warme Umgebung und schafft bewusst direkte Verbindungen zur unbedeckten Haut des Menschen. Schwarzer Stein für die Nassräume und Farben für die Lichthöfe sorgen für individuelle raumspezifische Stimmungen.

Die gesamte Außenhaut des Bades besteht aus Kupfer. Die Differenziertheit ihrer Oberflächenstruktur lässt die dahinter liegenden Nutzungen erahnen. Kupfer als edles Fassadenkleid und Hülle für das wertvollste Element in allen seinen Formen: Wasser, Eis und Dampf.

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stadtbad Dornbirn, Wassertrete - Architektur
stadtbad Dornbirn, Wassertrete - Architektur, © Dornbirner Sport- & Freizeitbetriebe GmbH / Adolf Bereuter

Kunst am Bau

Mit der Neugestaltung und Sanierung des Dornbirner stadtbades wurde im Zuge von „Kunst am Bau“ eine Installation der Medienkünstlerin Ruth Schnell realisiert.

„LAUTUNDLEISE“ ist eine Installation, die sich – vordergründig nicht sichtbar – als Verknüpfung zwischen dem realen und dem Erlebnisraum im Bad positioniert. Die „Black Box“ mit integrierter Rutsche ist zentrales Element der neuen Architektur. Der in schwarzem Sichtbeton ausgeführte Baukörper wird an seiner dem Sportbecken zugewandten Seite durch eine Uhr und eine zentrale Anzeigetafel geprägt. Diese Seite rückt also immer wieder in das Blickfeld der Besucher. Hier schreibt sich „LAUT UND LEISE“ als Verknüpfung von realem Umraum und virtuellem Zeichenraum in die Erlebniszone „Schwimmbad“ ein.

Zentral zwischen Anzeige und rechter Kante wird als drittes Wandelement ein ein Meter hoher, aus vier bis fünf vertikalen Reihen blauer LEDs bestehender Leuchtstab positioniert.

Die Trägheit der menschlichen Wahrnehmung nutzend, werden Buchstaben und Wörter sichtbar, die über Lichtimpulse als Nachbilder auf der Netzhaut generiert werden. Die Wörter sind nur in der individuellen Wahrnehmung vorhanden und bleiben je nach Position und Bewegung der Betrachterinnen und Betrachter nicht im „Rahmen“ der Wand gefangen, sondern dehnen sich scheinbar auf den Umraum aus. Bei direkter Betrachtung erscheint der Stab als pulsierender Lichtbalken. Lässt man den Blick am Leuchtstab vorbei gleiten, stehen die Wörter kurz Hologrammen gleich im Raum. Ein mit der Steuereinheit verbundenes Messgerät misst kontinuierlich den Geräuschpegel in der Schwimmhalle. Zunehmende Lautstärke beschleunigt den Rhythmus der „Wort-Wechsel“. Zudem verschiebt sich die Zusammensetzung der den Katalogen entnommenen Begriffe von individuellem zu sozialem Anliegen (Wortkataloge aus den Bereichen Gesundheit/Freizeit bzw soziale Wellness).

stadtbad Dornbirn, Kunst am Bau - Laut leise
stadtbad Dornbirn, Kunst am Bau - Laut leise, © Dornbirner Sport- & Freizeitbetriebe GmbH
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